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I. pic rmische Knigszeit. 753 510.
Romnlns und die Grndling Roms.
G 57. Latium und Rom. L a t i u m ist eine Ebene, die sich von den Latwm. Berghhen des Apennin allmhlich bis zum Meere hin abdacht. Sie wird vom Tiber durchstrmt; sdlich schlieen sich die pontinifchen Smpfe an sie an, eine ungesunde Fiebergegend, die auch heute noch nicht entwssert ist.
Aus der Ebene heraus erheben sich die schn geformten Albanerberge, die vulkanischer Natur sind; einer der ausgebrannten Krater wird von dem Albanersee erfllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinden der Latiner. Allmhlich aber wuchs eine andere Gemeinde, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.mom-Es war in einer zur Verteidigung wie zum Verkehr gnstigen Lage am Tiberstrom auf einem nach allen Seiten hin abfallenden Hgel, dem P a l a t i n n s, gegrndet, wenige Meilen oberhalb der Mndung, so da es noch fr Seeschiffe erreichbar war. Allmhlich wuchs die Stadt, breitete sich der sechs andere, sich rings erhebende Hgel aus und wurde der Mittelpunkt von Latinm.
58. Romulus. Die Grndung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, endlich zur Beherrscherin eines alle Lnder des Mittel-meeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzhlt sie, waren unter Fhrung des n e a s, des ^ Aaung Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstrten Stadt geflohen und endlich an der Kste Latiums ge-landet, wo Aneas von dem König Latinus freundlich aufgenommen wurde.
Sein Sohn Askanius, der auch Julus heit, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Knigen regierte. Einer von diesen war N u m i t o r. Ihn stie sein ehrgeiziger Bruder A m u l i u s vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgttin Vesta zu werden; als solche mute sie unvermhlt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und R e m u s. Der erzrnte Amulius befahl die Kinder in dem damals der seine User getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigen-baumes am Palatinns hngen; hier sugte eine Wlfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,
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Extrahierte Personennamen: Romulus Silvia
Extrahierte Ortsnamen: Roms Latium Rom Rom Tiberstrom Latiums Italiens Kste_Latiums Palatinns
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gnstigt; Alcibiades zog ihn auf die Seite der Athener. Dadurch wurde die Ausshnung zwischen Alcibiades und seinen bedrngten Landsleuten erleichtert. Alcibiades hielt nach einem Siege der die peloponnesische Flotte einen glnzenden Einzug in Athen und wurde Oberfeldherr mit unbeschrnkter Vollmacht. Das Kriegsglck war ihm gnstig. Mehrmals besiegte er die Spartaner. In seiner Abwesenheit lie sich sein Unterfeld-Herr auf eine Schlacht ein und verlor sie. Die Athener schoben ihm die Schuld zu und nahmen ihm den Oberbefehl. Wieder floh er nach Kleinasien.
Der Krieg endigte mit der Niederlage der Athener beim Flchen Aigosptamos in der Nhe des Hellespont. 3000 Athener wurden in dieser Schlacht gefangen und mit ihren Anfhrern hingerichtet.
Schreckensherrschast in Athen. Durch diese Schlacht war das Schicksal des Krieges zu ungunsten der Athener entschieden. Die siegreichen Spartaner segelten nach Athen, eroberten und plnderten die Stadt, setzten die Regierung ab und eine neue Herrschaft von 30 Mnnern ein. Diese wurden die 30 Tyrannen genannt. Acht Monate lang dauerte deren Schreckensherrschaft. Dann wurden sie vertrieben, und geordnete Zustnde kehrten allmhlich wieder in Athen ein.
Alcibiades. Die eigentmlichste und merkwrdigste Persnlichkeit aus dem Zeitalter des Peloponnesifchen Krieges ist der Athener Alcibiades.
Er leitete seinen Stammbaum von Ajax dem Groen ab; von mtter-licher Seite war er mit Perikles verwandt, der nach dem frhen Tode seines Vaters die Vormundschaft der ihn bernahm. Frh zeigte der Knabe auerordentliche Anlagen und war wegen seiner Schnheit, feiner geistigen Fhigkeiten und feiner Keckheit der Gegenstand allgemeiner Be-achtung. Knstler nahmen ihn zum Modell; die Art, wie er sich kleidete, wurde Mode. Er wollte in allem der erste sein und kannte keine Rck-ficht in seiner wilden Selbstsucht. Skrates erkannte bald die Bedeutung des auergewhnlichen Jnglings, den er aus der Gefahr, zu verkommen und charakterlos zu werden, zur Selbsterkenntnis und zur Tugend zurck-fhren wollte. Alcibiades wurde gefeffelt von dem wunderbaren Manne, obwohl dieser fortwhrend seinen Dnkel mit herben Worten geielte. In den Kriegen, die Athen fhrte, zeichnete sich der hochbegabte Jngling frh aus. In einer Schlacht rettete ihm Skrates das Leben; in einer andern wieder rettete Alcibiades den Skrates.
Frh mischte sich Alcibiades in das Staatsleben. Sein Drang zu herrschen zeigte sich berall. Als sich die Brger zum erstenmal selbst besteuern sollten, trat er zuerst auf und besteuerte sich vor der Menge selbst. der dem Klatschen des Volkes verga er eine Wachtel, die er unter dem Mantel trug; das Tier flog davon, und die ganze Verfamm-lung lste sich auf, um ihm den Vogel wieder zu fangen. Um eine Wette zu gewinnen, schlug er einen der angesehensten Männer auf dem Markte ins Gesicht und ging des andern Tages in dessen Haus und bot ihm den entblten Rcken zu Schlgen dar; der Gekrnkte wurde
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Rmer und Germanen bis zu Karl dem Groen.
(Er nur wei es, mann im Kampfe Untergehn die hohen Götter,
Wann im Sturm vom Zeitenbaume Wehn die herbstlich gelben Bltter;
Wann auf feuerfarbnen Rossen Itfufpels Shne norbmrts rennen, Um mit ungeheurer Lohe <2rb' und Himmel Zu verbrennen,
Um uralte Schuld zu rchen,
Da im Frhlingsmorgenhauche Jung und grn aus Wasserwogen (Eine neue Erde tauche,
Rings bewohnt von stillen Menschen, Die mit Morgentau sich nhren;
Dann, so spricht die weise Wala,
Dann wird Balder wiederkehren.
Und der Ztiemalsausgefprochne,
(Er, der lteste der Alten,
Wird fr immer aller Dinge,
Aller Menschen liebend walten.
Ihr, mit Kranz und Binsenkrben, Tretet in den Ring, ihr Kleinen,
Singt den Reim, wiewohl ihr heute Klger ttet, still zu weinen.
Dennoch fingt; den jungen Nacken Schmerzt noch nicht dasioch der Franken.x) Singt, und mag es traurig lauten Wie das Singen eines Kranken."
Und die Knaben und die Mdchen Huben an mit leiser Stimme:
Schirm uns, Balder, weier Balder, Vor des Christengottes Grimme!
Komm zurck, du sumst so lange; Steh, wie (Erb' und Himmel klagen! Komm zurck mit deinem Frieden Auf betrt golbrten Sonnenwagen I
Weier Salber, weie Blumen, Wie am Bach und Rain sie sprieen, Wei, wie deine lichten Brauen,
Legen wir dir gern zu Fen.
Steh, wir geben, was wir haben; Arm find unfre Fruchtgefilde, La Geringes dir gengen,
Weier Balder, Gott der Milde!
Gott der Liebe, weier Balder,
Neige hold dich unfern Gren, Blumen, rein wie unfre Herzen,
Legen wir dir gern zu Fen!"
Und den (Dpferftem umwandelnd, Warfen sie die heil'gen Kruter,
Lichte Glocken, lichte Flocken,
Lichte Sterne auf die Scheiter.
Dann mit letfen Lifpelworten Nahm die priefterm die Schale:
Trinkt des weien Gottes Mimte, (Eh ihr hebt die Hand zum Mahle!"
Durch die Runde ging ein Raunen Wie gedmpftes Becherklirren,
Wie im herbstlich drren Rohre Abendlfte heimlich schwirren.
Und der krause (Dpserdiener Aus des Kessels weitem Bauche Gab er jedem von dem Fleische, Von der Mistel, von dem Lauche.
Sprach die Drude: Dankt den Gttern, Lscht die Glut und nehmt die Brnde! Dunkles brtet zwischen heute Und der nchsten Sonnenwende.
Denn nicht alle kommen wieder, Und nicht jebem ist zu trauen.
Fort! Die Sterne schimmern blasser, Und der Tag beginnt zu grauen."
In die Grnde glitt die Menge Wie verstehen, wie versunken!
Frische Morgenwinde spielten Mit der Asche, mit den Funken.
2. Rmer ttui) Germanen.
Cimbern und Teutonen. Zur Zeit, wo die deutsche Geschichte anhebt, waren die Rmer das mchtigste Volk des Erdkreises, soweit er damals bekannt war. Italien, die Balkanhalbinsel, der grte Teil von Spanien, Sdfrankreich, Nordafrika, Kleinasien, kurz, die Lnder, die um das Mittel-meer liegen, hatten sie durch eine lange Reihe siegreicher Kriege unterworfen.
Um das Jahr 113 vor Christi Geburt trafen mit diesen sieggewohnten Rmern die ersten deutschen Stmme im Kampfe zusammen. Es waren
') Der Dichter verlegt die Handlung in die Zeit des berganges vom Heiden-tum zum Christentum.
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Extrahierte Personennamen: Karl Balder Balder Balder Weier Weier_Balder Balder
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Italien Spanien Nordafrika Kleinasien Christi Christentum
4. Bilder aus der Vlkerwandrung.
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Ausschweifungen. Im trunknen Zustand ereilte ihn der Tod 454 it. Chr. Mit seinem Tode zerfiel sein Reich. Die Hunnen konnten nicht auf-bauen, sie konnten nur zerstren. In die Steppen des Schwarzen Meeres wurden sie zurckgetrieben. Dreiviertel Jahrhundert haben sie die Völker Europas in Schrecken gehalten.
Alarich. Die hunnische Wandrung hatte eine ganze Reihe von Vlkerstmmen aus ihren Sitzen aufgescheucht. Die einen vertrieben die andern, und die Vertriebenen suchten sich neue Wohnsttten. Das R-mische Reich mute die Truppen, die seine Grenze schtzen sollten, zurck-ziehen, um sich gegen die Hunnen zu verteidigen. Die Folge war, da germanische Stmme der die unbeschtzte Grenze zogen und sich im R-mischen Reiche ansiedelten. Wie wenn das Weltmeer in wilder Emprung aus seinen Ufern getreten wre, um das Festland unter seinen Wogen zu begraben, so strzten die Fluten der Vlkerwandrung hinein in das Rmische Weltreich. Niemals war die Verwirrung in der Welt grer, nie ihr Zustand trostloser als in jener Zeit.
Von den Hunnen vertrieben, hatten die Westgoten im Rmischen Reiche Aufnahme gefunden und dienten in den Heeren Roms um Sold. Da dieser nicht regelmig bezahlt wurde, zog der junge König Alarich nach Italien. Im Jahre 410 hatte Rom frchterliche Plnderungen von seinen Scharen zu erleiden. Alles, was die Brger an Gold und Kost-barkeiten besaen, fiel den Goten zum Opfer. Nur das Leben wollte ihnen Alarich lassen, wie er sich selbst ausdrckte. Seltsamerweise achteten die Barbaren die Schtze und das Asylrecht der Kirche. Wer in einer Kirche Schutz suchte, war sicher vor Verfolgung.
Von Rom gedachte Alarich nach Sizilien und Afrika zu ziehen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. In Unteritalien, in der Nhe der Stadt Cosenza ereilte ihn der Tod im 34. Jahre seines Lebens.
Die Goten sollen ihrem König ein eigentmliches Grab bereitet haben. Sie leiteten den Flu Busento ab und gruben darin ein Grab, in das Alarich, in kniglicher Rstung auf dem Rosse sitzend, versenkt wurde. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zurckgefhrt. Niemand kennt die Stelle, wo der tapfere und wilde Alarich ruht. Sein seltsames Leichenbegngnis hat Platen poetisch verklrt.
Nchtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder;
Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder.
Und den Flu hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten,
Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.
Allzufrh und fern der fjeimat muten hier sie ihn begraben,
Whrend noch die Ingendlocken feine Schultern blond umgaben.
Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette;
Um die Strmung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette.
In der wogenleeren Hhlung whlten sie empor die (Erde,
Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rstung, auf dem Pferde.
Deckten dann mit Erde wieder ihn und feine stolze Habe,
Da die hohen Stromgewchse wchsen aus dem Heldengrabe.
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Extrahierte Personennamen: Cosenza Cosenza
Extrahierte Ortsnamen: Europas Rmische_Weltreich Italien Rom Rom Sizilien Afrika Unteritalien
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königlichen Viehs, Namens Mithradates, mit dem Beseht, es in der Wilbniß auszusetzen. Als der Hirte das Knäblein in sein Haus brachte, überrebete ihn sein Weib Spako, b. h. Hünbin, welches eben zu der Zeit ein tobtes Kind geboren hatte, daß sie das srernbe Kind behielten und wie ihr eigenes aufzögen. Sie legten also ihrem tobten Kinbe die bunten, mit (Mb gewirkten Kleiber des Königskinbes an und setzten es in der Wilbniß aus, und als nach brei Tagen Lanzenträger des Harpagus erschienen, um nachzusehen, ob das Kind wirklich tobt sei, zeigten sie ihnen im Gebirg die ausgesetzte Leiche. Die Lanzenträger bestatteten die Leiche des Hirtenkinbes königlich; das Kind der Manbane aber, das nachmals Kyrns hieß, warb erzogen von dem Hirtenweibe.
Als der Knabe zehn Jahre alt war, kam seine Herkunft an den Tag. In dem Dorfe nämlich, wo der Hirte wohnte, spielte eines Tages Kyrns mit den Knaben seines Alters das Königsspiel. Die Knaben hatten ihn selbst zum König erwählt. Als solcher befahl er beit Einen Häuser zu bauen, bte Anbern ernannte er zu seinen Lanzenträgern; biesett mochte er zum Auge des Königs, daß er die Unterthanen beaufsichtige, jenem gab er das Amt, die königlichen Botschaften zu tragen, und so hatte jeber sein Geschäft. Unter den Spielenben war auch der Sohn eines vornehmen Mebers; der that nicht, was ihm der König gebot. Darum ließ ihn der König ergreifen und gab ihm eine tüchtige Tracht Schläge. Der Gezüchtigte lief wei-uenb nach Hanse und klagte seinem Vater, wie unwürbig Kyrus, des Hirten Sohn, mit ihm umgegangen. Der Vater ging voll Zorn mit seinem Sohne zu dem König Astyqges und klagte. Astyages wollte dem Knaben um seines Vaters wittert Genugthuung verschaffen uitb ließ bett Hirten mit seinem Sohne vor sich labeu. Als beibe erschienen waren, sprach der König zu Kyrus: „Du, der Sohn eines so geringen Mannes, hast btch erbreistet, den Sohn eines Mannes zu tnißhanbeln, der bei mir in großen Ehren steht?" Kyrus antwortete freimüthig : „Herr, dem ist sein Recht geschehen. Die Knaben in dem Dorfe hatten mich zum König gemacht; benn sie glaubten,
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in unsere Gewalt bekommen; was ich noch Theil daran hatte, das hat nun der Zahn."
In Athen verursachte die Landung der Perser großen Schrecken; doch verlor man den Muth nicht und dachte an keine Unterwerfung, obgleich die Nachbarn umher sie ohne Hülfe ließen. Nur auf die Spartaner hoffte man. Diesen wurde ein Eilbote geschickt, und sie versprachen, zu kommen, aber vordem Vollmond, das war vor einer Woche ungefähr, dürften sie nach alter Satzung nicht ausrücken. Nach athenischer Einrichtung standen an der Spitze des Heeres 10 Strategen oder Feldherrn, und das Obercommando wechselte unter ihnen täglich. Sie bildeten zusammen den Kriegsrath, in welchem der Archon Polemarchos, der Kriegsvogt, den Vorsitz hatte. In diesem Jahre war auch Milti-ades, den wir von der Donau her kennen (S. 135), unter den Strategen. Er war vor einigen Jahren aus dem Cher-sones vor den Persern geflohen und in seine alte Heimat Athen gekommen, wo er wegen seiner Lebenserfahrung und seines Reichthums in hohem Ansehen stand. Auf diesen hatten jetzt alle ihr Auge gerichtet, denn er allein kannte die Perser und ihrekriegsweise. Im Kriegsrathe waren die Meinungen getheilt, ob man sich in der Stadt vertheidigen, oder dem Feinde zu offener Schlacht entgegen gehen füllte. Miltiades war für das letztere, und es traten ihm noch vier Strategen bei. Die Stimmen der Strategen waren also gleich, und es kam auf die Entscheidung des Kriegsvogts Kallimachos an. Diesen wußte Miltiades durch vernünftige Vorstellungen auf seine Seite zu ziehen, und so rückte man denn dem Feind entgegen. Das Heer bestand aus 10,000 Hopliteu oder Schwerbewaffneten; man hatte weder Reiter noch Bogenschützen, welche die Stärke des feindlichen Heeres ausmachten. Dem Miltiades hatte man für dietage der Gefahr den beständigen Oberbefehl übertragen.
Am Tage des Ausmarsches kamen die Athener in die Nähe von Marathon und lagerten sich an dem Abhang der Berge; vor ihnen lag die Ebene und das persische Lager. An diesem Tage ruhten sie aus, am folgenden erschienen
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gegen Nichtbürger; dann aber griffen sie ohne Scheu auch jeden Bürger an, den sie haßten und fürchteten oder dessen Gut sie begehrten. Der Reichthum galt als Verbrechen. Die Schlachtopser wurden von den Tempeln und Altären, vom Markt und vom häuslichen Herde weggeschleppt und ohne gerichtliche Untersuchung hingerichtet. Andre wurden in die Verbannung geschickt oder sie entflohen. Innerhalb weniger Monate verloren 13 —1500 Bürger das Leben, und mehr als die Hälfte der Bürgerschaft war in freiwilliger oder gezwungener Verbannung.
Die bedeutendsten unter den Dreißig waren Kritias und der uns schon bekannte Theramenes. Aber diese beiden kamen selbst unter einander in Streit, der damit endete, daß Kritias, der sich durch rücksichtslose Grausamkeit auszeichnete, den Theramenes ergreifen und hinrichten ließ. Seitdem warkritias dashauptderganzenregiernng. Aber seine Gewalt dauerte nicht lange. Unter den Flüchtlingen war auch Thrasybulos, den wir aus dem Jahre 411 kennen. Nachdem dieser eine Anzahl Verbannter um sich gesammelt, fiel er in Attika ein, um die Tyrannenherrschaft zu stürzen. Nach mehreren glücklichen Kämpfen hatte sich seine Mannschaft so vermehrt, daß er den Peiraieus besetzen konnte. Kritias zog heran, um ihn zu vertreiben, wurde aber in einer Schlacht geschlagen und fiel. Die Folge davon war, daß die übrigen Tyrannen aus Athen nach Eleusis flohen, nachdem sie 8 Monate geherrscht, von August 404 bis zum Frühling 403. Zwar kam Lysaudros mit einem Heere,um denthrasybul und die mit ihmvereinigten Demokraten wieder zu vertreiben; aber es erschien auch der König Pansanias, der dem allzugroßen Einfluß des Lysaudros Schranken zu setzen suchte, und stiftete Frieden unter den beiden Parteien Athens. Ende September 403 zogen die Demokraten uutcr Thrasybul aus dem Peiraieus bewaffnet in die Stadt ein, die Demokratie wurde wieder hergestellt und eine allgemeine Amnestie erlassen, wonach alles Geschehene vergessen und verziehen sein sollte. Nur die Dreißig waren ausgenommen. Man lockte sie aus den Mauern von Eleusis und machte sie
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sich frei zu machen. Aber Alexander besaß die Liebe des Heeres und das Vertrauen des Volkes; er stellte mit rascher Entschiedenheit die Ordnung im Innern her und beseitigte die äußere Gefahr. In Griechenland erschien er an der Spitze seines Heeres so unerwartet schnell, daß alle erschraken und an Krieg nicht mehr dachten. Mit Ausnahme der Spartaner, um deren ohnmächtigen Stolz Alexander sich nicht weiter kümmerte, schickten alle Griechen ihre Abgeordneten nach Korinth, um den Alexander unter denselben Verhältnissen wie seinen Vater Philipp zum Heerführer gegen Persien zu erwählen.
In Korinth hielt sich damals für eine Zeitlang der Philosoph D i o g e n e s von Sinope auf, ein bekannter Sonderling, der den Grundsatz des Sokrates, daß der Mensch, um glücklich zu sein, so wenig als möglich bedürfen müsse, bis ins Lächerliche übertrieb. Er ging in schlechtem zerrissenem Mantel, ohne Sohlen, mit verwildertem Bart und trug die nothwendigste Habe in einem alten Ranzen. Damals wohnte er in einer Tonne, denn bei dem Zusammenströmen so vieler Fremden fehlte es an Wohnungen. Als Alexander von der Anwesenheit des Sonderlings hörte, besuchte er ihn. Der Alte lag eben behaglich vor seiner Tonne und sonnte sich; er richtete sich nur ein wenig auf, als der König vor ihn trat. Alexander unterhielt sich längere Zeit mit ihm und fragte ihn zuletzt, womit er ihm dienen könne. Diogenes antwortete: „Geh mir ein wenig aus der Sonne." Die Umgebung des Königs lachte; aber Alexander sprach: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so wäre ich Diogenes."
Damals soll Alexander auch Delphi besucht haben, um sich weissagen zu lassen. Die Pythia weigerte sich den Drei-süß zu besteigen, weil heute ein Unglückstag sei, an dem kein Orakel gegeben werden dürfe. Da zog Alexander sie mit Gewalt zu dem Tempel, daß die Prophetin erschreckt ausrief: „Jüugliug, du bist unwiderstehlich!" „Mit diesem Spruch habe ich genug!" sprach der König und entsernte sich.
Während darauf Alexander im Norden die abgefallenen thrakischen und illyrischen Völkerschaften wieder unterwarf,
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Diogenes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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Gestalt wieder gebe und ihm durch einen Eid verspreche, ihm nichts zu Leide zu thun. Das geschah. Und nun blieben sie ein ganzes Jahr bei Kirke und lebten herrlich und in Freuden.
Nach einem Jahre forderte Kirke den Odysseus aus, über den Okeanos zu fahren zu dem Vorhofe der U nt e rw el t, damit er dort den Geist des Sehers Teiresias über den Weg der Heimkehr befrage. Teiresias erinnerte den Odysseus, wie Poseidon ihm zürne, und gab ihm die nöthigen Aufschlüsse über seinen Weg, namentlich aber warnte er ihn, daß er sich auf der Jufel Thriuakia nicht an den Rindern des Helios, des Sonnengottes, vergriffe. Als Odyfsens zu Kirke zurückkam, gab diese ihm noch guten Rath für die nächsten Gefahren der Reise. Sie schifften ab und kamen zuerst zu den S eiretten (Sirenen). Dies waren Jungfrauen, welche, am grünen Gestade sitzend, den vorübersegelnden Schiffern wunderbar schöne Zauberlieder fangen, daß sie, Weib und Kind und die Heimat vergessend, nach dem Strande hinlenkten, wo der sichere Tod ihrer harrte. Odysseus verstopfte, als sie der verhäuguißvollen Stelle nahe waren, auf den Rath der Kirke seinen Gefährten die Ohren mit Wachs; er selbst ließ sich, um ohne Gefahr die Wundergesänge hören zu können, an den Mast seines Schisses anbinden. Als er die lieblichen Stimmen der Seirenen hörte, da zog ihn ein unwiderstehliches Verlangen nach der Küste hinüber, und er winkte seinen Gefährten, daß sie ihn losbänden; aber je mehr er winkte, desto fester banden sie ihn. So hatte er ihnen vorher aufgetragen.
Kaum waren sie dieser Gefahr glücklich entronnen, fo führte sie ihr Weg an den Plankten vorbei, den „Jrrselsen", welche die Schiffe von ihrem Laufe abirren machten zu ihrer siedenden Brandung, in der sie zu Grunde gingen. Durch angestrengtes Rudern kamen sie hier glücklich vorüber und nahten nun dem engen Weg zwischen Skylla und Charyb-dis hindurch. Die Skylla war ein furchtbares Ungeheuer mit einer grellen bellenden Stimme, gleich der eines jungen Hundes, mit 12 Vorderbeinen und 6 langen Hälfen, deren jeder iettett scheußlichen Kopf mit drei Reihen dichter Zähne
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72 Hannibal entwischt bei Casilinum. Minucius.
führte. Hannibal half sich durch eine eigentümliche List. Er schickte in der Nacht seine Leichtbewaffneten auf eine Höhe, welche sich über dem Passe erhob, und ließ sie von da ungefähr 2000 Ochsen mit brennenden Reiserbündeln auf den Hörnern über die Waldhöhen treiben. Die ganze karthagische Armee schien dort mit Fackelschein abzuziehen. Die römische Mannschaft glaubte sich umgangen, und wie nun die Ochsen wütend umherstürmten und alle Gebüsche und Sträucher in Brand gerieten, verließen sie bestürzt ihren Posten, und Haunibal konnte ungestört mit seinem Heere durch den Paß ziehen. Fabius wagte nicht ihn zu hindern, aus Furcht vor einem Hinterhalt.
Zu Rom sowie in dem Heere des Fabius war man schon längere Zeit höchst unzufrieden mit dessen zaudernder und ängstlicher Kriegsführung, und man nannte ihn im Ärger spottend den Cuuctator, „den Zauderer", einen Schulmeister, der seine Soldaten nur übe und nicht kämpfen lasse. Jetzt, wo er den Feind aus der Falle hatte entwischen lassen, war der Tadel und der Spott noch größer. Als bald darauf, während Fabius wegen eines Opfers in Rom verweilte, fein Magister Equitum, Minucius, ein kampflustiger Maun von der Art des Flamiuius, durch kühnen Angriff dem Hannibal einen kleinen Vorteil abrang und diesen in seinem Berichte in Rom als einen großen Sieg hinstellte, ließ sich das Volk in seinem Unwillen gegen Fabius sogar zu dem Beschlusse hinreißen, daß Minucius dem Diktator im Feldherrnrange gleichgestellt werden und in Gemeinschaft mit ihm den Krieg führen sollte. Minucius verlangte einen regelmäßigen Wechsel im Kommando; aber darauf ging Fabins nicht ein, sondern er teilte das Heer mit ihm, so daß jeder mit zwei Legionen ein besonderes Lager hatte und den Krieg auf eigene Hand führte.
Hannibal war sogleich über diese Vorgänge unterrichtet und suchte davon seinen Vorteil zu ziehen. Er kannte den Charakter des Minucius und hatte ihn bald in eine Falle gelockt. Schon war das Heer des Minucius einer völligen Niederlage nah, als Fabius, der das Unglück geahnt und
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